Jeder
lebt in seiner eigenen Realität. Du hast deine Welt, ich habe meine
Welt und deine Arbeitskollegin hat wiederum eine ganz andere Welt.
Wir alle haben
unterschiedliche Auffassungen davon, wie die Dinge abzulaufen haben, wie
Leute sich verhalten sollen und wann etwas gut oder schlecht ist, wann
uns etwas aufregt und wann wir etwas toll finden.
Wir alle haben unterschiedliche Erziehungen genossen und uns im Laufe des Lebens unterschiedliche Verhaltensmuster angewöhnt.
Jeder hat sein eigenes Weltbild davon, was richtig und falsch, angebracht oder unangebracht ist.
Dementsprechend agieren wir
immer aus unserer eigenen Realität heraus, aus unserer eigenen
Vorstellung, wie die Dinge sein sollten.
Wenn dich also jemand
beleidigt, dann tut er das immer auf Grund seines Weltbildes, auf Grund
seines Verstands, wie die Welt vor sich geht. Wenn du diese Attacke
akzeptierst, dann stimmst du automatisch seinem Weltbild
und seinen Vorstellungen zu, obwohl du doch eigentlich eine ganz andere
Auffassung hast.
Die Attacken der Anderen sind die Attacken der Anderen
Sie haben nichts mit dir zu tun, sondern wurzeln immer in dem Weltbild der anderen Person.
Wenn dich jemand runtermacht,
dann geht es hier nicht um dich, sondern um ihn. Dieser Person geht es
anscheinend nicht gut und sie versucht, es an dir herauszulassen.
Wenn du diese Attacke dann
aufschnappst und sie in dich aufsaugst, sie zu Herzen nimmst, dann
akzeptierst du damit gleichzeitig das Weltbild dieser Person und
übernimmst ihren Schmerz. Tu das nicht!
Nimm nichts persönlich!
Sobald du etwas persönlich
nimmst, gibst du anderen Menschen Macht über dich. Sie können dann mit
dir spielen. Eine kleine Meinung von ihrer Seite kann dich dann total
aus der Bahn werfen.
Du saugst ihre schlechte Laune
in dich auf und übernimmst ihre negativen Ausbrüche in dein Weltbild.
Du fühlst dich angegriffen und versuchst dich zu verteidigen, obwohl du
das gar nicht müsstest. Du machst aus der
kleinsten Anmerkung das größte Drama weil du fühlst, du müsstest
irgendjemanden irgendetwas beweisen – auch das musst du nicht.
Das, was andere über dich
sagen, entspringt ihrem Weltbild und hat nichts mit dir oder deiner
Persönlichkeit zu tun. Du alleine bestimmst, was du an dich heranlassen
willst.
Du bestimmst, wie du dich
fühlen willst und was für ein Gewicht du den Meinungen anderer
zuschreibst. Du bist der Meister deiner Realität und alleine du
bestimmst, welche Eindrücke du in sie aufnehmen willst.
Wenn du ihre Angriffe also
erst gar nicht an dich heranlässt, nichts persönlich nimmst, dann bist
du immun gegenüber ihren Attacken und sie werden wie Wassertropfen an
dir abperlen. Wenn du einsiehst, dass Menschen
deshalb beleidigend sind, weil es ihnen selbst nicht gut geht, dann
wirst du damit aufhören, ihren Meinungen Gewicht zu geben und sie an
dich heranzulassen.
Höre also noch heute damit auf, Aussagen von anderen Menschen als die Wahrheit zu akzeptieren und persönlich zu nehmen.
Als kleines Beispiel hierzu fällt mir die Geschichte vom Hammer ein. Paul Watzlawik hat sie in seinem Buch: „Anleitung zum Unglücklichsein“ geschrieben.
„Die Geschichte vom Hammer“
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar
hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt
ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon
grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur
vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet
sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort.
Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen?
Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein,
ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht's mir wirklich. - Und
so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er »Guten Tag« sagen kann,
schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!“
Wieder in seiner Wohnung sitzt er da mit seinem Bild in der Hand – enttäuscht und verzweifelt über seine
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